Lochsäge – Baustahl 3:0
13. Mai 2015Die ersten Rahmenteile fürs Lastenrad entstehen \o/
Material:
- Vierkantrohr 40 mm × 40 mm × 2 mm (etwas weniger Wandstärke wäre auch schön, war beim örtlichen Stahlhändler aber nicht in Kleinmengen von nur 6 m zu bekommen)
- geschweißtes Konstruktionsrohr 1 Zoll × 2,5 mm (schöner wäre »Geländerrohr 33,7 mm × 2 mm« gewesen, war beim örtlichen Stahlhändler …
Spezielles Werkzeug:
- Lochsäge ⌀ 33 mm
- Lochsäge ⌀ 40 mm
- Bohrmaschine & Bohrständer, Maschinenschraubstock usw.
- Spezialhalterung™ zum winkligen Bohren
Zuerst stand das Steuerrohr an, also die Aufnahme der Vorderradgabel. Nach dem Zusägen des Vierkantrohrs (zur genauen Führung beim Handsägen hilft ein festgezwingtes Stück Bandstahl, z. B. 20×2 mm) wollte dazu ein Loch von 33 mm Durchmesser unter einem Winkel von 76° in das Vierkantrohr gebohrt, oder besser gesagt, gesägt werden.
Zusammen mit einer provisorisch zusammengeschusterten Halterung für den Maschinenschraubstock, mit der der Winkel eingestellt werden konnte, und ausreichend Führung der Lochsäge klappte das auf Anhieb erstaunlich problemlos. Folgendes Vorgehen kann also durchaus zur Nachahmung empfohlen werden:
- Anreißen und Körnen des Ein- und Austrittslochs von Ober- bzw. Unterseite des Rohrs
- Vorbohren (3 mm) im 90°-Winkel jeweils von der Ober- bzw. Unterseite
- Aufbohren (4,5 mm) im gewünschten Winkel (hier 76°) jeweils von der Ober- bzw. Unterseite des Rohrs
- Durchbohren (6 mm) im gewünschten Winkel von der Oberseite ohne Umspannen
Um das Wegdriften der Lochsäge so gut wie möglich zu verhindern, wurde der Zentrierbohrer der Lochsäge durch den Schaft einer langen M6-Machinenschraube ersetzt, die zuvor ihres Kopfes beraubt wurde. Dadurch erfolgt die Führung in beiden vorgebohrten Löchern gleichzeitig und da keine seitlichen Schneiden vorhanden sind, ist das seitliche »Wegfräsen« unterbunden. Mit ausreichend viel Bohröl und ausreichend wenig Drehzahl wurde dann einfach durchgebohrt.
Kurzer Einsatz der Halbrundfeile, und das Steuerrohr passt durch:
Weil sich der Trick mit der Schraubenschaftführung so gut bewährt hatte, kam das Konstrukt beim halbkreisförmigen Ausschnitt für das Tretlagergehäuse wieder zum Einsatz. Problem hier: Der Mittelpunkt der Bohrung liegt genau auf der Kante des Vierkantrohrs, der Zentrierbohrer kann also nicht direkt als Führung gebraucht werden. Also wurde erst einmal mit einer kleineren Lochsäge, Handsäge und Feile Platz geschaffen. Nachdem alles passend eingespannt war, wurde in ein unter dem Stahl ebenfalls fest eingespanntes Holzbrett ein 6-mm-Loch gebohrt, das im Anschluss wieder als Führung für den zum Zentrierdorn umfunktionierten Schraubenschaft diente.
Die Halbkreisausschnitte wurde separat von beiden Seiten gebohrt, den Rest erledigt die Handsäge:
Als auch das geschafft war, fehlte nur noch die Bohrung für das Lenkrohr. Reichlich unspektakulär im 90°-Winkel galt hier: Jeweils getrennt von Ober- und Unterseite anreißen, ankörnen, vorbohren und durch(loch)sägen.